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Gesundheit

Plantarfasziitis: Ursachen, Symptome und Behandlung

Schmerzende Zone Plantarfasziitis

Ein stechender Schmerz unter der Ferse, der jeden Schritt zur Qual macht – besonders morgens nach dem Aufstehen oder nach längerem Sitzen: Wer solche Beschwerden kennt, könnte an einer Plantarfasziitis leiden. Diese häufige Fussbeschwerde betrifft vor allem Menschen mittleren Alters, sportlich Aktive oder Personen, die beruflich viel stehen oder gehen müssen. Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Wissen und gezielten Massnahmen lässt sich die Entzündung oft wirksam behandeln – ganz ohne Operation.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, was genau hinter der Plantarfasziitis steckt, wie sie sich von einem Fersensporn unterscheidet und welche Behandlungsmöglichkeiten wirklich helfen. Neben bewährten Hilfsmitteln wie Einlagen, Fersenkissen und Bandagen gehen wir auch auf Dehnübungen, Entlastung und Alltagstipps ein – damit der Weg zurück zu einem beschwerdefreien Gehen gelingt.


Was ist die Plantarfaszie?

Die Plantarfaszie ist eine kräftige Sehnenplatte, die sich von der Ferse bis zu den Zehen zieht. Sie stabilisiert das Fussgewölbe, wirkt beim Gehen und Laufen wie ein Stossdämpfer und sorgt dafür, dass der Fuss die Belastung bei jedem Schritt ausbalancieren kann. Bei einer Überbelastung oder dauerhaften Fehlbelastung kann sich diese Faszie entzünden – man spricht dann von einer Plantarfasziitis.

Schmerzen im vorderen Fersenbereich

Ursachen: Wer ist besonders gefährdet?

Plantarfasziitis tritt häufig im Zusammenhang mit folgenden Risikofaktoren auf:

  • Alter: Zwischen 40 und 60 Jahren nimmt die Elastizität von Sehnen ab, und das Fettpolster unter der Ferse wird dünner.

  • Geschlecht: Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.

  • Fussfehlstellungen: Plattfuss, Hohlfuss oder eine Beinlängendifferenz führen zu einer ungleichmässigen Belastung der Plantarfaszie.

  • Verkürzte Wadenmuskulatur oder Achillessehne: Erhöhen die Zugspannung auf die Faszie.

  • Übergewicht: Belastet die Ferse zusätzlich.

  • Sportarten mit hoher Belastung auf die Ferse: Laufen, Springen, Tanzen.

  • Berufliche Belastung: Langes Stehen oder Gehen auf harten Böden, etwa in Pflege, Gastronomie oder im Verkauf.

  • Ungeeignetes Schuhwerk: Zu harte, flache oder ungedämpfte Schuhe.

Statistisch gesehen entwickeln bis zu 10 % der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens eine Plantarfasziitis.


Symptome: Schmerzen im Alltag erkennen

Ein typisches Leitsymptom ist ein brennender oder ziehender Schmerz unter der Ferse, oft im vorderen Fersenbereich. Besonders auffällig ist:

  • Schmerz bei den ersten Schritten am Morgen ("Anlaufschmerz")

  • Schmerz nach längerem Sitzen oder Ruhen

  • Verstärkung nach sportlicher Aktivität oder langem Gehen

  • Schmerzen beim Abrollen und Abstossen mit der Ferse

Im Frühststadium verschwinden die Beschwerden häufig nach dem "Einlaufen". In fortgeschrittenen Fällen bleiben die Schmerzen jedoch dauerhaft bestehen – auch in Ruhephasen oder nachts. Der Alltag wird zunehmend eingeschränkt, z. B. beim Einkaufen, Treppensteigen oder beim morgendlichen Weg zur Kaffeemaschine.


Abgrenzung: Plantarfasziitis oder Fersensporn?

Häufig werden die Begriffe Plantarfasziitis und Fersensporn synonym verwendet – medizinisch betrachtet sind sie jedoch nicht identisch:

  • Plantarfasziitis ist eine entzündliche Reizung der Sehnenplatte durch Überlastung.

  • Fersensporn (plantarer Kalkaneussporn) ist ein knöcherner Auswuchs am Fersenbein, der sich oft als Folge der chronischen Reizung bildet.

Wichtig: Der Fersensporn ist meist nicht die Ursache der Schmerzen, sondern ein Röntgenbefund. Viele Menschen haben einen Fersensporn ohne Beschwerden. Die Entzündung der Faszie ist für die Schmerzen verantwortlich – nicht der Sporn selbst.

Fersensporn Röntgenbild

Behandlungsmöglichkeiten: Was hilft bei Plantarfasziitis?

Die Behandlung der Plantarfasziitis zielt darauf ab, die Überlastung der Sehnenplatte zu reduzieren, die Entzündung abklingen zu lassen und die natürlichen Bewegungsabläufe des Fusses wiederherzustellen. In den meisten Fällen lässt sich die Erkrankung mit konservativen Mitteln gut behandeln. Die Kombination mehrerer Massnahmen ist besonders wirksam, wobei Geduld und Regelmässigkeit entscheidend sind.

1. Orthopädische Schuheinlagen

Ein zentrales Element der Behandlung sind massgeschneiderte oder vorgefertigte Einlagen, die den Fuss gezielt stützen. Sie übernehmen mehrere Funktionen gleichzeitig:

  • Stabilisierung des Längsgewölbes bei einem Senkfuss oder Plattfuss

  • Reduktion der Zugspannung auf die Plantarfaszie durch optimale Fussführung

  • Gezielte Entlastung der Ferse durch eingebaute Polsterzonen oder Gelkissen

  • Korrektur von Fehlstellungen, z. B. bei Beinlängendifferenzen oder Hohlfuss

Moderne Einlagen bestehen häufig aus Mehrschichtsystemen: stützende Elemente für das Fussgewölbe kombiniert mit dämpfenden Materialien im Fersenbereich. 

Orthopädische Schuheinlage Plantarfasziitis

2. Fersenkissen und Gel-Fersenpolster

Fersenkissen sind speziell entwickelte Einlagen aus weichem Gel, die gezielt unter der Ferse platziert werden. Sie verfügen über eine rutschfeste Haftfunktion an der Unterseite, wodurch sie auch bei längerer Bewegung sicher im Schuh verbleiben. Fersenpolster bieten oft eine sofortige und gezielte Linderung der Fersenschmerzen, indem sie den empfindlichen Bereich beim Auftreten effektiv polstern.

Es gibt unterschiedliche Ausführungen:

  • Modelle mit Aussparung oder besonders weichem Material im Bereich des Fersensporns, um gezielt Druck von der betroffenen Stelle zu nehmen 
  • Modelle mit durchgehender Gelpolsterung, welche die gesamte Ferse weich betten und auch bei einer reinen Plantarfasziitis ohne ausgebildeten Fersensporn sinnvoll sind

Durch ihre dämpfende Wirkung helfen Fersenkissen dabei, Stösse beim Gehen oder Stehen zu absorbieren und die Reizung der entzündeten Faszie zu minimieren – besonders bei harten Böden oder langem Stehen im Alltag.

Fersenpolster Gel

3. Bandagen mit Kompression oder Wechseldruckmassage

Speziell entwickelte Fussbandagen mit elastischem Gewebe und gezielter Kompression fördern die Durchblutung im betroffenen Bereich:

  • Linderung von Spannungsgefühlen

  • Förderung der Regeneration

  • Stabilisierung der Muskulatur

  • Lockerung verspannter Strukturen

Wechseldruckbandagen kombinieren Kompression mit einer Art Mikromassage – ideal bei langem Stehen.

Plantarfasziitis Massage Bandage

4. Gezielte Dehnübungen

Dehnübungen sollten täglich durchgeführt werden und drei Zonen einbeziehen:

  • Wadenmuskulatur

  • Achillessehne

  • Plantarfaszie

Beispiele:

  • Treppendehnung

  • Handtuchzug

  • Fasziendehnung mit den Händen

5. Kühlung und Entzündungshemmung

In der akuten Phase der Plantarfasziitis kann gezielte Kühlung helfen, Entzündung und Schmerzen zu lindern. Kühlmassnahmen sollten mehrmals täglich für etwa 10–15 Minuten angewendet werden. Bewährt haben sich folgende Methoden:

  • Kühlpads oder Eispackungen, eingewickelt in ein dünnes Tuch, um Hautreizungen oder Erfrierungen zu vermeiden – niemals direkt auf die Haut legen!
  • Eine gefrorene Wasserflasche unter dem Fuss abrollen, um gleichzeitig eine sanfte Massage zu erzielen
  • Kühlende Fussbäder mit Eiswasser für kurze Zeit

Zusätzlich können in Absprache mit einer medizinischen Fachperson nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen zur kurzfristigen Entzündungshemmung und Schmerzlinderung eingesetzt werden. Diese sollten jedoch nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

6. Entlastung im Alltag

  • Kein langes Stehen oder Gehen auf harten Böden

  • Wechsel zwischen verschiedenen Schuhmodellen

  • Verwendung von Gelsohlen oder weich dämpfenden Einlagen

  • Reduktion sportlicher Belastung für eine bestimmte Zeit

7. Weitere therapeutische Ansätze

  • Stosswellentherapie: Reizt das Gewebe zur Heilung

  • Kortisoninjektionen: Risiken (Sehnenschwächung, Rissgefahr) beachten

  • PRP (Eigenbluttherapie): experimentell

  • Operation: nur als letzte Option


Prävention: So beugen Sie einer Plantarfasziitis vor

Eine gezielte Vorbeugung kann helfen, das Risiko für eine Plantarfasziitis deutlich zu reduzieren – insbesondere bei bereits bestehenden Risikofaktoren wie Fussfehlstellungen, sportlicher Belastung oder beruflichem Stehen.

  • Gut gedämpftes, passendes Schuhwerk tragen: Schuhe sollten die Ferse weich abfedern und über eine flexible, aber stabile Sohle verfügen. Abgelaufene Sportschuhe sollten frühzeitig ersetzt werden.
  • Weich gepolsterte Einlagen oder Fersenkissen nutzen: Diese sorgen für Druckentlastung im Fersenbereich und schützen die Plantarfaszie vor Überbelastung – auch präventiv.
  • Fussgymnastik in den Alltag integrieren: Übungen zur Kräftigung der Fussmuskulatur helfen, das Fussgewölbe zu stabilisieren. Empfehlenswert sind z. B. Zehengreifübungen oder das Barfusslaufen auf weichem Untergrund.
  • Regelmässiges Dehnen: Wadenmuskulatur, Achillessehne und Plantarfaszie sollten täglich gedehnt werden, um muskulären Dysbalancen vorzubeugen.
  • Keine abrupten Belastungssteigerungen im Sport: Trainingsumfänge sollten schrittweise gesteigert und mit Erholungsphasen kombiniert werden. Besonders beim Joggen empfiehlt sich ein Wechsel der Schuhe.
  • Übergewicht reduzieren: Jedes zusätzliche Kilogramm Körpergewicht erhöht die Belastung auf die Ferse. Eine moderate Gewichtsabnahme entlastet langfristig.
  • Berufliche Belastung ausgleichen: Wer viel steht oder geht, sollte regelmässige Pausen einbauen und – wenn möglich – ergonomische Matten oder dämpfende Schuhe nutzen.
  • Auf Warnsignale achten: Erste Anzeichen wie morgendlicher Anlaufschmerz sollten ernst genommen werden. Frühe Gegenmassnahmen verhindern chronische Verläufe.

Fazit: Schmerzen erkennen, gezielt behandeln, langfristig vorbeugen

Die Plantarfasziitis kann den Alltag stark einschränken – besonders, wenn die Schmerzen chronisch werden. Wer die typischen Symptome früh erkennt und konsequent behandelt, hat jedoch gute Chancen auf eine vollständige Heilung. Orthopädische Schuheinlagen, Fersenkissen, Bandagen und Dehnübungen gehören zu den bewährten konservativen Massnahmen. Durch die Kombination aus Entlastung, gezielter Unterstützung und regelmässiger Bewegung lässt sich nicht nur der Heilungsprozess fördern – auch einem Rückfall kann effektiv vorgebeugt werden.

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Hinweis: Der Artikel dient der reinen Information und ersetzt keine Beratung sowie Diagnose durch eine medizinische Fachperson.