Ursachen und Behandlung einer Beinlängendifferenz
1. Ursachen und Arten einer Beinlängendifferenz
In seltenen Fällen ist eine Beinlängendifferenz angeboren und bereitet der betroffenen Person von Kindheit an Probleme. Viel häufiger jedoch wird sie im Laufe der Zeit erworben. Dies zum Beispiel bedingt durch einen Beckenschiefstand, als Folge nach Knochenbrüchen oder verursacht durch Tumore. Des Weiteren können Aufbaustörungen, Infektionen, Lähmungen oder Strahlenschäden im Wachstum die Unterschiede bei den Beinlängen in Gang setzen.
Aber auch eine länger anhaltende Ruhigstellung nach Unfällen, dauerhafte Kontrakturen, einseitige Belastung oder extreme Fehlhaltungen können dazu führen. Fast 2/3 aller Erwachsenen haben eine leichte Beinlängendifferenz. Allerdings beträgt der Unterschied in den meisten Fällen weniger als einen Zentimeter. Wenn die Differenz mehr als 1.5cm beträht, ergeben sich daraus gesundheitliche Schwierigkeiten, welche einen Einfluss auf die Körperhaltung haben können.
Generell sind Männer fast doppelt so häufig von der Beinlängendifferenz betroffen wie Frauen. Speziell bei jungen Patienten gibt es oft noch keine Beschwerden, da die bewegliche Wirbelsäule in der Lage ist, die Fehlstellung ohne schmerzhafte Symptome auszugleichen. Jedoch nimmt diese Flexibilität mit dem zunehmenden Alter ab und es stellen sich Probleme ein.
2. Diagnose einer Beinlängendifferenz
Extrem wichtig ist das frühzeitige Erkennen einer Beinlängendifferenz, welche normalerweise im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt oder bei Erwachsenen durch den Hausarzt erfolgt. Im Anschluss wird sie von einem orthopädischen Facharzt mit Hilfe einer klinischen Messung genau abgeklärt. Danach ist häufig ein apparatives Messverfahren erforderlich. Während die klinische Messung direkt am Körper eher ungenau ist und als grobe Orientierung dient, liefert die apparative Messung der Beinlänge mit Röntgen und Ultraschall sehr genaue Werte. Zu den modernen Diagnoseverfahren gehört die schonende 3D-Wirbelsäulenmessung, die sowohl strahlen- als auch schmerzfrei ist und das Bein millimetergenau vermessen kann. Des Weiteren lassen sich Unterschiede bei den Beinlängen durch eine orthopädische Ganganalyse ermitteln.
3. Symptome einer Beinlängendifferenz
Die Symptome einer Beinlängendifferenz können genauso vielseitig sein wie die Ursachen. Geringe Unterschiede bei den Beinlängen sind überwiegend beschwerdefrei und werden von den Betroffenen fast gar nicht bemerkt. Beim Kleiderkauf kann ein Hosenbein entweder zu lang oder zu kurz sein, genauso wie der Rocksaum. Bei grösseren Differenzen stellen sich Rückenprobleme ein, ausserdem kann es zum Schulterschiefstand auf der Seite des längeren Beins und zur Seitneigung des Kopfes zum kurzen Bein kommen. Bei Extremfällen fängt die betroffene Person zu hinken an und kann sich nur unter Schmerzen fortbewegen. Des Weiteren liefern symmetrische sowie asymmetrische Hautfalten und Hautgrübchen oberhalb des Kreuzbeins einen Hinweis auf unterschiedlich lange Beine, genauso wie unterschiedlich hohe Beckenkämme am Unterbauch beim geschlossenen Beinstand.
4. Behandlung und Therapie einer Beinlängendifferenz
Wenn Beinlängendifferenzen von mehr als einem Zentimeter frühzeitig erkannt werden, lässt sich diese Fehlstellung sehr gut therapieren. Falls noch keine Operation notwendig ist, bieten Absatzerhöhungen und Erhöhungseinlagen eine schnelle und unkomplizierte Lösung. Diese orthopädischen Hilfsmittel werden ganz einfach in den Schuhe eingelegt, um die Unterschiede bei den Beinlängen direkt und komfortabel auszugleichen. Dafür ist eine exakte Messung der Beinlängendifferenz erforderlich, um die korrekte Erhöhung zu errechnen. Nur ein passender Ausgleich beseitigt die Symptome und Beschwerden. Da sich die Körpergrösse im Verlaufe des Tages verändert, ist ein Fersenkeil auf einen halben Zentimeter genau meist ausreichend. Wenn die Unterschiede der Beinlängen bei mehr als 2 bis 3 Zentimetern liegen, können sie langfristig nur durch operative Eingriffe beseitigt werden.
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