Golferellenbogen: Ursachen, Symptome und Behandlung
Entstehung, Erkennung und Therapie eines Golferellenbogens (Golferarm)
Der Golferellenbogen, auch bekannt als „mediale Epicondylitis“ oder „Epicondylitis humeri ulnaris“, ist eine schmerzhafte Entzündung an der Innenseite des Ellenbogens. Trotz seines Namens tritt er nicht nur bei Golfern und Sportlern auf, sondern kann auch durch Bewegungen in Beruf und Alltag ausgelöst werden. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Ursachen, Symptome und Abheilung eines Golferarms.
Ursachen eines Golferellenbogens
Der Golferellenbogen entsteht durch eine Überbeanspruchung der Sehnen, die am inneren Ellenbogen (mediale Epikondyle) ansetzen und für das Beugen und Drehen des Handgelenks verantwortlich sind. Diese Überlastung führt zu kleinen Rissen und Entzündungen in den Sehnen, was die Schmerzen und Beschwerden verursacht. Häufig resultiert dies aus sich wiederholenden Bewegungen, die eine starke Belastung der betroffenen Muskeln mit sich bringen.
Typische Ursachen eines Golferellenbogens sind:
1. Sportliche Aktivitäten: Wie der Name schon andeutet, tritt der Golferellenbogen regelmässig bei Golfern auf und basiert vor allem auf falschen Schwungtechniken oder zu intensivem Training. Allerdings sind auch andere Sportarten mit einer starken und ruckartigen Belastung der
2. Berufliche Überlastung: Handwerker, Schreiner, Installateure, Köche oder andere Personen die häufig mit Werkzeugen arbeiten sind anfällig für einen Golferellenbogen. Insbesondere häufige Dreh- und Schraubbewegungen sowie Beugebewegungen (z.B. beim Malen oder Schneiden) können ein Auslöser sein. Auch Büroangestellte, die lange am Computer arbeiten und eine falsche Handhaltung haben, können betroffen sein.
3. Haus- und Gartenarbeit: Gartenarbeiten wie das Schaufeln oder Hacken sowie intensive Reinigungsarbeiten im Haushalt können ebenso zu einem Golferellenbogen führen, da diese Tätigkeiten häufig mit wiederholten Beuge- und Drehbewegungen des Handgelenks verbunden sind.
4. Fehlbelastungen: Eine unergonomische Körperhaltung oder eine falsche Handhaltung bei sportlichen oder beruflichen Bewegungen kann eine unnatürliche Belastung der Sehnen sowie Muskeln hervorrufen und somit das Risiko für einen Golferarm erhöhen.
Symptome eines Golferellenbogens
Die Symptome eines Golferellenbogens entwickeln sich meist schleichend und können mit der Zeit schlimmer werden. Die Hauptsymptome sind:
1. Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens: Im Unterschied zum Tennisarm, befindet sich das Schmerzzentrum an der Innenseite und nicht der Aussenseite des Ellenbogens. Die Schmerzen können weiter in den Unterarm und das Handgelenk ausstrahlen. Typischerweise treten sie bei einer Belastung auf, sie können aber mit fortschreitendem Krankheitsverlauf auch in Ruhephasen spürbar sein.
2. Schwäche im Handgelenk und Unterarm: Betroffene haben oft Schwierigkeiten, Alltagsgegenstände wie eine Kaffeetasse oder ein Buch zu greifen. Diese Schwäche tritt vor allem bei Bewegungen auf, bei denen das Handgelenk gebeugt oder gedreht wird.
3. Druckempfindlichkeit: Die Innenseite des Ellenbogens ist oft empfindlich auf Druck und selbst leichte Berührungen können als unangenehm empfunden werden.
4. Schmerzen bei bestimmten Bewegungen: Aktivitäten wie das Drehen eines Türknaufs, das Halten eines Golf- bzw. Tennisschlägers oder sogar das einfache Händeschütteln können Schmerzen auslösen.
5. Verstärkte Schmerzen beim Beugen des Handgelenks: Typischerweise verstärken sich die Schmerzen, wenn das Handgelenk gegen einen Widerstand gebeugt oder gedreht wird.
Behandlung eines Golferellenbogens
Die Behandlung des Golferellenbogens konzentriert sich auf die Linderung der Symptome und die Heilung der geschädigten Sehnen. Je nach Schweregrad der Beschwerden stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Bis auf wenige Ausnahmen genügen konservative Therapiemethoden und es ist keine Operation nötig.
1. Schonung und Pause:
Der wichtigste erste Schritt bei der Behandlung eines Golferellenbogens ist die Vermeidung der Aktivitäten, welche die Überlastung verursacht haben. Durch Ruhe und Schonung kann die Entzündung abklingen und der Heilungsprozess wird beschleunigt. Verzichtet werden muss jedoch nur auf schädigende Bewegung z.B. beim Sport, normale Bewegungen im Alltag ohne Überbeanspruchung können die Heilung sogar unterstützen. Eine vollständige Ruhigstellung ist somit nicht nötig.
2. Kühlung und Schmerzmittel:
Kühlpacks können verwendet werden, um die Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Entzündungshemmende Mittel wie Ibuprofen können nach Absprache mit einem Arzt ebenfalls zur Linderung beitragen.
3. Physiotherapie:
Ein Physiotherapeut kann gezielte Dehnungs- und Kräftigungsübungen verordnen, um die Muskulatur um den Ellenbogen herum zu stärken und die Flexibilität nachhaltig zu verbessern. Hierbei kommen auch Techniken wie Massagen oder Mobilisation der Gelenke zum Einsatz.
4. Orthopädische Bandagen und Spangen
Durch eine spezielle Epikondylitis-Spange kann der Sehnenansatz gezielt entlastet werden. Auch Bandagen mit eingearbeiteten Gel-Polstern wie die EpiTrain von Bauerfeind können durch eine angenehme Wechseldruckmassage sowie Kompression den Körper bei der Abheilung unterstützen und diese beschleunigen.
5. Stosswellentherapie:
In einigen Fällen kann eine Stosswellentherapie helfen, die Heilung zu fördern. Dabei werden Schallwellen auf die betroffene Stelle gerichtet, um die Durchblutung zu verbessern und den Reparaturprozess des Gewebes zu beschleunigen.
6. Injektionen:
Bei anhaltenden Schmerzen kann eine Injektion von Kortison helfen, die Entzündung zu reduzieren. Dies ist jedoch keine nachhaltige Lösung und kann zu Folgebeschwerden führen, insbesondere wenn der Arm wie gewohnt weiter belastet wird mangels Schmerzen.
7. Operation:
Eine Operation wird nur in sehr seltenen und schweren Fällen in Erwägung gezogen, wenn konservative Massnahmen über mehr als 6 Monate keine Besserung bringen. Dabei wird das beschädigte Sehnengewebe entfernt und der Sehnenansatz repariert. Anschliessend ist eine Rehabilitation von mindestens 3 Monaten nötig, wobei auf intensiven Sport verzichtet werden soll.
Prävention eines Golferellenbogens
Die Prävention eines Golferellenbogens ist zentral, um zukünftige Schmerzen und Verletzungen zu verhindern. Folgende Tipps können helfen:
1. Richtige Technik: Vor allem beim Golfen oder Tennisspielen ist es wichtig, sich von einem Trainer die korrekte Bewegung zeigen zu lassen. Eine Analyse der eigenen Schlag-, Wurf- und Grifftechnik z.B. durch eine Videoaufnahme kann dabei helfen, Sportverletzungen zu vermeiden. Ein Golferarm tritt hauptsächlich bei Hobbysportlern und nur sehr selten bei Profisportlern auf, da diese oft mangelnde Erfahrung und Technik mit mehr Kraft zu kompensieren versuchen.
2. Aufwärmen und Dehnen: Vor sportlichen Aktivitäten sollte die Muskulatur gründlich aufgewärmt werden. Regelmässige Dehnübungen können dabei helfen die Flexibilität zu verbessern und das Risiko von Überlastungen zu verringern. Faszienrollen und Massagebälle eignen sich hervorragend zur Aktivierung der Muskelfasern.
3. Pausen einlegen: Vermeiden Sie lang andauernde und repetitive Bewegungen ohne Pausen dazwischen. Setzen Sie sich ein Limit an Wiederholungen, Abschlägen oder Würfen und geben Sie Ihrer Muskulatur zwischendurch genügend Zeit zum entspannen.
4. Stärkung der Unterarmmuskulatur: Durch gezielte Kräftigungsübungen für die Unterarm- und Handgelenksmuskulatur kann die Stabilität des Ellenbogens verbessert und die Belastbarkeit der Sehnen erhöht werden.
Fazit
Der Golferellenbogen ist eine häufige, aber gut behandelbare Überlastungsverletzung, welche nicht nur Golfspieler betreffen kann. Durch frühzeitige Behandlung, Schonung und gezielte Physiotherapie lassen sich die Schmerzen meist gut kontrollieren. Der Heilungsprozess kann durch das Tragen einer Sportbandage beschleunigt werden. Zur Prävention sollte insbesondere bei sportlichen Aktivitäten auf eine korrekte Bewegungsausführung und Technik geachtet werden.