Wie Kompressionsbandagen wirken und wann sie helfen

Kompressionsbandagen zählen zu den bewährtesten Hilfsmitteln in der orthopädischen Versorgung. Sie kommen sowohl im Sport als auch bei medizinischen Beschwerden zum Einsatz. Die Bandagen bestehen aus elastischem, eng anliegendem Material und üben gezielten Druck auf das umliegende Gewebe aus. Dadurch können Schwellungen reduziert, die Durchblutung gefördert und Schmerzen gelindert werden.
Wie wirkt Kompression auf den Körper?
Die Kompression hat mehrere physiologische Effekte:
- Stabilisierung: Gelenke wie Knie oder Sprunggelenk werden durch den leichten äusseren Druck in ihrer Bewegung geführt und stabilisiert – ohne die Beweglichkeit vollständig einzuschränken.
- Förderung der Durchblutung: Der gleichmässige Druck regt den venösen Rückfluss an. Das bedeutet, dass sauerstoffarmes Blut schneller zum Herzen zurückgeführt wird, wodurch Schwellungen und Stauungen reduziert werden können.
- Schmerzlinderung: Die sogenannte Propriozeption – also die Eigenwahrnehmung des Körpers – wird durch Kompression verbessert. Dies kann die Muskelaktivität positiv beeinflussen und Schmerzen lindern.
- Entlastung von Muskeln und Sehnen: Besonders bei Überlastung oder Reizung kann eine Bandage den betroffenen Bereich entlasten, was die Heilung fördert.
- Stimulation des Lymphflusses: Kompression kann auch den Abtransport von Gewebsflüssigkeit über das Lymphsystem fördern und damit die Entstauung unterstützen – insbesondere bei posttraumatischen oder postoperativen Schwellungen.

Wann hilft eine Kompressionsbandage?
Kompressionsbandagen kommen in vielen Situationen zum Einsatz, in denen Gelenke, Sehnen oder Muskeln überlastet, instabil oder schmerzhaft sind. Hier einige typische Anwendungsgebiete:
- Akute oder chronische Schwellungen: Beispielsweise nach einer Sportverletzung (z. B. Verstauchung am Sprunggelenk), bei Lymphödemen oder bei venösen Beschwerden kann eine Bandage helfen, die Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe zu verringern.
- Gelenkinstabilität: Personen mit instabilen Knie- oder Sprunggelenken – etwa nach einem Bänderriss oder muskulärer Schwäche – profitieren von der stützenden Wirkung. Im Alltag, beim Wandern, Treppensteigen oder Sport sorgt die Kompression für mehr Sicherheit und ein stabileres Gangbild.
- Überlastungssyndrome: Bei Sehnenreizungen wie der Achillodynie, dem Tennisarm (Epicondylitis) oder dem Patellaspitzensyndrom (Läuferknie) kann eine Bandage helfen, den Reiz durch gleichmässige Druckverteilung zu vermindern. Auch bei Schienbeinschmerzen (Shin Splints) oder bei Überbeanspruchung der Oberschenkelmuskulatur wird häufig von Linderung berichtet.
- Nach Operationen und Verletzungen: Kompressionsbandagen werden oft zur Nachsorge eingesetzt – etwa nach Meniskusoperationen, Kreuzbandplastiken oder Muskelverletzungen. Sie stabilisieren die betroffene Region, verringern die Schwellung und beschleunigen die Mobilisation.
- Vorbeugung im Sport: Viele Sportlerinnen und Sportler tragen präventiv Kompressionsbandagen beim Training oder Wettkampf – etwa beim Fussball, Volleyball, Laufen oder Bergsport –, um Mikrotraumen vorzubeugen, die Muskelermüdung zu verzögern und ein sicheres Bewegungsgefühl zu erhalten.
Besonders häufig eingesetzt werden Kompressionsbandagen für:
- Knie: Bei Arthrose, Meniskusreizungen, Instabilität oder Überlastung durch langes Stehen und Gehen.
- Sprunggelenk: Zur Stabilisierung nach Umknicken, bei Bänderschwäche oder beim Trailrunning.
- Wade und Oberschenkel: Zur Unterstützung bei Muskelzerrungen, Muskelverhärtungen, Muskelkater oder zur Regeneration nach intensiven sportlichen Belastungen.
- Ellenbogen: Bei Epicondylitis (Tennisarm/Golferarm), Überlastungen durch handwerkliche Tätigkeiten oder Sportarten mit Armrotation wie Tennis, Klettern oder Rudern.

Wann ist Kompression nicht geeignet?
In manchen Fällen kann Kompression kontraproduktiv oder sogar schädlich sein. Das gilt insbesondere bei:
- Arteriellen Durchblutungsstörungen (z. B. periphere arterielle Verschlusskrankheit – pAVK)
- Frischen Wunden, offenen Verletzungen oder Hauterkrankungen im betroffenen Bereich
- Unklaren Diagnosen, bei denen eine genaue medizinische Abklärung notwendig ist
- Starker Schwellneigung oder Ödemen, wenn keine ärztliche Abklärung erfolgt ist
Auch bei zu starker oder falsch platzierter Kompression kann es zu Druckstellen, Taubheitsgefühlen, Hautirritationen oder sogar Durchblutungsstörungen kommen. Eine fachgerechte Auswahl, korrekte Grösse und das richtige Anziehen der Bandage sind daher entscheidend für die Wirksamkeit und Sicherheit.
Fazit: Kompression kann viel bewirken – wenn sie gezielt eingesetzt wird
Kompressionsbandagen bieten vielfältige Vorteile – von Schmerzlinderung über Stabilität bis zur Förderung der Heilung. Wichtig ist jedoch, dass sie gezielt und korrekt eingesetzt werden. Bei anhaltenden Beschwerden oder Unsicherheiten sollte stets medizinischer Rat eingeholt werden.
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