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Gesundheit

Was ist ein Skidaumen und wie behandelt man ihn?

Skiunfall Skidaumen

Der Begriff Skidaumen bezeichnet eine Verletzung des inneren Seitenbandes (auch ulnares Kollateralband genannt) am Daumengrundgelenk. Dieses Band stabilisiert den Daumen, insbesondere beim Greifen oder Festhalten von Gegenständen. Das Grundgelenk befindet sich zwischen dem ersten Mittelhandknochen und der Daumengrundphalanx – es ist das erste grosse Gelenk, das den Daumen beweglich mit der Hand verbindet.

Der Name „Skidaumen“ stammt aus dem Wintersport: Die Verletzung entsteht typischerweise, wenn die Hand beim Sturz in der Schlaufe des Skistocks hängen bleibt oder man sich beim Sturz auf den ausgestreckten Daumen abstützt. Dabei wird der Daumen nach aussen vom Zeigefinger weggespreizt, was das Band überdehnt oder reissen lässt.

Allerdings tritt diese Verletzung auch in anderen Sportarten wie Handball oder Basketball auf – etwa beim Fangen eines kräftigen Wurfes. Ebenso kann ein Sturz im Haushalt, beim Fahrradfahren oder das Hängenbleiben an einem Gegenstand einen Skidaumen verursachen.

Skidaumen Verletzung

Welche Funktion hat das Seitenband im Daumen?

Das ulnares Seitenband des Daumengrundgelenks verhindert, dass der Daumen übermässig nach aussen abweicht. Es sichert die Stabilität beim Greifen – zum Beispiel beim Halten einer Flasche, einer Schere oder beim Öffnen eines Glases. Ist dieses Band verletzt, wird der Daumen instabil – was im Alltag schnell zu Problemen führt.

Symptome: Woran erkennt man einen Skidaumen?

Ein Skidaumen macht sich meist unmittelbar nach dem Unfall bemerkbar. Häufige Symptome sind:

  • Plötzlicher, stechender Schmerz auf der Innenseite des Daumengrundgelenks
  • Schwellung und eventuell ein Bluterguss im Bereich des Gelenks
  • Instabilitätsgefühl beim Greifen oder Halten von Gegenständen
  • Kraftverlust im Daumen
  • Bewegungseinschränkung oder Unsicherheit bei feinmotorischen Tätigkeiten

Typische Alltagssituationen:

  • Das Öffnen eines Glases mit Drehverschluss fällt schwer oder ist unmöglich
  • Das Halten eines Messers, einer Zahnbürste oder eines Babyfläschchens verursacht Schmerzen
  • Sportliche Belastungen wie Fahrradlenken oder Ballfangen sind nicht mehr möglich

Wichtig: Eine Selbstdiagnose ist nicht empfehlenswert. Auch bei vermeintlich leichten Beschwerden sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Denn: Wird eine Bandverletzung am Daumen nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann es zu bleibender Instabilität, Schmerzen oder Arthrose im Daumengrundgelenk kommen.

Diagnose: Wie wird ein Skidaumen festgestellt?

Die Diagnose erfolgt durch eine klinische Untersuchung beim Hausarzt oder Orthopäden. Dabei wird die Seitwärtsbeweglichkeit des Daumens geprüft. In unklaren Fällen kommen bildgebende Verfahren wie ein Ultraschall oder eine MRT zum Einsatz, um das Ausmass der Bandverletzung zu beurteilen.

Behandlung: Was hilft bei einem Skidaumen?

Die Wahl der passenden Behandlung hängt davon ab, wie stark das Seitenband beschädigt ist. Man unterscheidet zwischen einer Überdehnung (Zerrung), einem Teilriss und einem kompletten Riss des Bandes. Ziel der Therapie ist es, Stabilität im Daumen wiederherzustellen, Schmerzen zu lindern und Folgeschäden zu vermeiden.

1. Ruhigstellung mit Orthese oder Bandage

Bei einer Überdehnung oder einem Teilriss wird der Daumen in der Regel konservativ, also ohne Operation, behandelt. Hier kommt eine Daumenorthese oder eine spezielle Bandage zum Einsatz. Diese stabilisiert das Daumengrundgelenk und verhindert ungewollte seitliche Bewegungen, welche das Band weiter belasten könnten.

Die Ruhigstellung erfolgt in der Regel über drei bis vier Wochen. Während dieser Zeit sollte der Daumen konsequent geschont werden. Eine leichte Bewegung einzelner Finger ist meist weiterhin möglich, was die Durchblutung fördert und einer Gelenkversteifung vorbeugt. Wir empfehlen hierzu insbesondere die Daumenorthese Ligaflex® Rhizo der Marke Thuasne, welche sich gut in den Alltag integrieren lässt. Eine grosse Auswahl weiterer Modelle verschiedener Hersteller finden Sie bei uns im Onlineshop.

Skidaumen Daumenbandage

Eine Kombinationsorthese, die neben dem Daumen zusätzlich das Handgelenk fixiert, bietet weiteren Schutz – vor allem, wenn auch dieses durch den Sturz in Mitleidenschaft gezogen wurde. Hierbei hat sich das Model ManuLoc Rhizo der Marke Bauerfeind bewährt, welches durch die Kombination aus Stabilisierung und Tragekomfort überzeugt.

Skidaumen Handgelenk- und Daumenorthese

Vorteile gegenüber einem Gips:

  • Leichter und angenehmer zu tragen, besonders bei warmem Wetter
  • Abnehmbar für Hautpflege und Reinigung
  • Atmungsaktiv, reduziert Schwitzen und Hautreizungen
  • Mehr Bewegungsfreiheit in der späten Heilungsphase

Auch nach einer Gipsbehandlung wird häufig eine Bandage für die Rehabilitationsphase eingesetzt.

2. Operative Behandlung

Ein vollständiger Riss des Seitenbandes (meist durch starkes Trauma) erfordert in vielen Fällen eine Operation. Dabei werden die gerissenen Bandenden entweder vernäht oder mit einem Knochenanker fixiert. Der Eingriff sollte idealerweise innerhalb von 7 bis 14 Tagen nach dem Unfall erfolgen, um Heilungschancen zu verbessern.

Anschliessend erfolgt eine mehrwöchige Ruhigstellung – erst mit Gips oder Schiene, später mit beweglicher Orthese. Begleitend dazu: regelmässige ärztliche Kontrolle und später Physiotherapie.

3. Weitere unterstützende Massnahmen

  • Schmerztherapie: Entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen
  • Kühlen: Eispackungen mit Tuch, mehrmals täglich
  • Hochlagern: Zur Abschwellung
  • Schonung: Kein Druck, kein Sport, kein schweres Tragen

4. Rehabilitation

Unabhängig von der Therapieform braucht die Wiederherstellung der Funktion Zeit. Ziel der Nachbehandlung:

  • Beweglichkeit fördern
  • Feinmotorik trainieren
  • Griffkraft aufbauen

Die vollständige Heilung dauert meist 6 Wochen bis 3 Monate.

Was passiert, wenn man einen Skidaumen nicht behandelt?

Wird eine Bandverletzung ignoriert oder falsch eingeschätzt, kann das zu folgenden Langzeitfolgen führen:

  • Chronische Instabilität des Daumens
  • Fehlstellungen im Daumengrundgelenk
  • Schmerzen bei Belastung oder in Ruhe
  • Arthrose (Gelenkverschleiss) durch ungleiche Gelenkführung

Diese Folgen sind häufig nicht mehr vollständig rückgängig zu machen – daher ist eine frühzeitige Behandlung entscheidend.

Prävention: Wie lässt sich ein Skidaumen vermeiden?

  • Beim Skifahren: Verwenden Sie Skistöcke mit offenen Schlaufen oder halten Sie diese bei unsicherem Gelände locker in der Hand.
  • Muskeltraining: Kräftigen Sie gezielt die Muskulatur des Daumens und der Hand, um Bänder zu entlasten.
  • Schutzbandagen: Bei gefährdeten Personen oder Sportarten können stabilisierende Bandagen vorbeugend getragen werden.
  • Rauchstopp: Rauchen verschlechtert die Gewebeheilung und schwächt die Bänder – verzichten Sie darauf, um Verletzungen vorzubeugen.

Fazit

Ein Skidaumen ist eine ernstzunehmende Bandverletzung am Daumengrundgelenk, die nicht nur Wintersportler betrifft. Auch im Alltag oder bei anderen Sportarten kann ein solcher Bänderriss auftreten. Eine frühzeitige ärztliche Abklärung ist entscheidend, um Folgeschäden zu vermeiden.

Mit Daumenorthesen, Bandagen oder – bei Bedarf – Operation lässt sich die Heilung gut unterstützen. Bandagen bieten dabei eine hautfreundliche, atmungsaktive Alternative zum Gips und ermöglichen eine alltagsfreundliche Stabilisierung. Wer seine Hände schützen will, achtet auf präventive Massnahmen – und stärkt seine Muskulatur rechtzeitig.

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