Tipps gegen Rückenschmerzen in der Schwangerschaft
Ratgeber zur Linderung von schwangerschaftsbedingten Schmerzen in Rücken, Becken und Unterleib
Während der Schwangerschaft erleben viele Frauen unterschiedliche Arten von Schmerzen, insbesondere im Rücken, Becken und Unterleib. Diese Schmerzen entstehen durch hormonelle Veränderungen die das Gewebe lockern, sowie durch die veränderte Körperhaltung und das zusätzliche Gewicht, welches der Körper nun tragen muss. Hier sind einige Tipps dazu, wie Sie sich wieder auf die schönen Aspekte einer Schwangerschaft konzentrieren können.
1. Tragen einer Schwangerschaftsbandage
Ein speziell für Schwangere entwickelter Stützgürtel kann eine grosse Hilfe dabei sein, die Belastung auf den unteren Rücken und das Becken zu reduzieren. Diese Gürtel stützen den Bauch und entlasten so das Becken und die Lendenwirbelsäule, was Rückenschmerzen, Iliosakralgelenkschmerzen und Symphysenschmerzen lindern kann.
Der Stützgürtel hilft auch die Körperhaltung zu verbessern, was ebenfalls dazu beiträgt Schmerzen zu verringern. Zudem kann durch einen Stützgurt auch der Druck auf die Blase gelindert werden, ohne negative Einwirkungen auf das Baby. Der Umfang eines Schwangerschaftsgurtes lässt sich problemlos an den jeweiligen Bauchumfang und das Schwangerschaftsstadium anpassen.
2. Richtige Körperhaltung
Während der Schwangerschaft verändert sich die Körperhaltung durch den wachsenden Bauch, was oft zu einer Überbelastung des unteren Rückens führt. Achten Sie darauf, beim Stehen und Sitzen bewusst eine gute Haltung einzunehmen. Halten Sie die Schultern entspannt und gerade und versuchen Sie, das Becken leicht nach vorne zu kippen, um den Druck auf die Lendenwirbelsäule zu reduzieren. Eine gute Haltung entlastet das Becken und hilft, Schmerzen im Bereich des Iliosakralgelenks und der Symphyse zu vermeiden.
3. Regelmässige Bewegung und Dehnung
Sanfte Bewegung und gezielte Dehnübungen können helfen, die Muskulatur zu stärken und Verspannungen zu lösen. Spezielle Schwangerschaftsyoga- oder Pilateskurse bieten Übungen, die den Rücken, das Becken und die Körpermitte schonend kräftigen. Eine einfache Übung wie der „Katzenbuckel“ (auch bekannt als „Cat-Cow“) kann den Rücken entlasten und das Iliosakralgelenk mobilisieren. Achten Sie darauf, regelmässig sanfte Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren, um die Durchblutung zu fördern und Versteifungen zu verhindern.
4. Vermeiden von langem Stehen und schwerem Heben
Langes Stehen oder schweres Heben können die Schmerzen im unteren Rücken und Beckenbereich verschlimmern. Wenn möglich, sollten Sie solche Aktivitäten vermeiden oder durch Pausen unterbrechen. Beim Heben von Gegenständen ist es wichtig, in die Knie zu gehen und die Beine zu benutzen, um den Rücken zu schonen. Dies hilft auch, die Belastung auf das Iliosakralgelenk und die Symphyse zu verringern.
5. Wärmeanwendungen
Wärme kann sehr effektiv sein, um schmerzende Muskeln und Gelenke zu entspannen. Ein warmes Bad, eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen können Verspannungen im Rückenbereich lindern und den Druck auf das Becken verringern. Achten Sie jedoch darauf, dass die Wärmeanwendung nicht zu heiss ist, um Überhitzung zu vermeiden.
6. Physiotherapie und Massage
Regelmässige physiotherapeutische Behandlungen können sehr hilfreich sein, um Rückenschmerzen, Beckenschmerzen und Beschwerden im Iliosakralgelenk zu lindern. Ein Physiotherapeut kann Ihnen spezielle Übungen zeigen, die Ihre Muskulatur stärken und Ihre Haltung verbessern. Auch Schwangerschaftsmassagen, durchgeführt von einem erfahrenen Therapeuten, können gezielt verspannte Muskeln im Rücken- und Beckenbereich lösen und so Schmerzen lindern.
7. Schwimmen
Schwimmen ist eine der besten Sportarten während der Schwangerschaft, da das Wasser den Körper entlastet und gleichzeitig die Muskeln sanft trainiert. Durch das Schweben im Wasser wird das Gewicht des Bauches reduziert, was den Rücken und das Becken entlastet. Viele Frauen berichten, dass sie sich nach dem Schwimmen deutlich entspannter und schmerzfreier fühlen.
8. Schlafen in der richtigen Position
Die Schlafposition kann ebenfalls eine Rolle bei der Linderung von Schmerzen spielen. Es wird empfohlen, auf der Seite zu schlafen, idealerweise auf der linken Seite, mit einem Kissen zwischen den Knien. Diese Position hilft, das Becken und die Wirbelsäule in einer neutralen Position zu halten und entlastet das Iliosakralgelenk sowie die Symphyse. Ein zusätzliches Kissen unter dem Bauch kann ebenfalls für Unterstützung sorgen.
Fazit
Schwangerschaftsbedingte Rückenschmerzen, Beckenschmerzen und Unterleibsschmerzen können das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen, doch mit den richtigen Massnahmen lassen sich viele Beschwerden lindern.
Ein Stützgürtel für Schwangere, sanfte Bewegung, physiotherapeutische Unterstützung und das Einhalten einer guten Körperhaltung können dabei helfen, die Schmerzen zu reduzieren und die Schwangerschaft zu einem magischen Erlebnis zu machen. Wenn die Beschwerden jedoch stark oder anhaltend sind, sollten Sie unbedingt einen Arzt oder Therapeuten aufsuchen, um weitere Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.