Hammerzehen und Krallenzehen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Hammerzehen und Krallenzehen können das Gehen zur Qual machen und führen oft zu Druckstellen, Schmerzen in geschlossenen Schuhen und sichtbaren Verformungen.
Die gute Nachricht: In vielen Fällen lassen sich die Beschwerden mit einfachen Hilfsmitteln lindern. Dieser Ratgeber erklärt Ihnen leicht verständlich, was genau Hammerzehen und Krallenzehen sind, wie sie entstehen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Sie einer Verschlechterung entgegen wirken können.
Was sind Hammerzehen und Krallenzehen?
Hammerzehen (medizinisch: Digitus malleus) und Krallenzehen (auch: Klauenzehen) sind Fehlstellungen der Zehen, bei denen sich die Zehen dauerhaft krümmen.
Bei einer Hammerzehe ist meist das Endgelenk (Zehenzwischen- und Endglied) betroffen, das nach unten gebeugt ist, während das Grundgelenk oft gestreckt bleibt. Bei einer Krallenzehe hingegen sind sowohl das Mittel- als auch das Endgelenk nach unten gebeugt, das Grundgelenk hingegen ist oft überstreckt.

Unterschiede zwischen Hammer- und Krallenzehen auf einen Blick:
- Hammerzehe: Beugung im Endgelenk, Grundgelenk gestreckt
- Krallenzehe: Beugung in Mittel- und Endgelenk, Grundgelenk überstreckt
Beide Fehlstellungen können einzelne oder mehrere Zehen betreffen. Sie treten häufig bei den zweiten, dritten und vierten Zehen auf. Anfangs sind die Deformierungen oft noch beweglich, mit der Zeit werden sie jedoch starr und können dauerhaft bestehen bleiben.
Ursachen: Warum entstehen Hammerzehen und Krallenzehen?
Hammerzehen und Krallenzehen entstehen meist nicht isoliert, sondern als Folge anderer Fussprobleme oder ungünstiger Einflüsse. Frauen sind statistisch gesehen deutlich häufiger betroffen als Männer.
1. Fussfehlstellungen
- Spreizfuss: Das Auseinanderweichen der Mittelfussknochen führt zu einer Verlagerung der Druckverhältnisse, wodurch sich die Zehen verformen können.
- Senkfuss: Durch das Einsinken des Längsgewölbes verschiebt sich die gesamte Fussstatik.
- Hallux Valgus: Die Schiefstellung der Grosszehe verändert den Platz für die benachbarten Zehen, die dann ausweichen und sich verformen.
2. Ungeeignetes Schuhwerk
- Zu enge oder zu kurze Schuhe drücken die Zehen dauerhaft zusammen und begünstigen Fehlstellungen.
- Hohe Absätze verlagern das Körpergewicht auf den Vorfuss und überlasten die Zehen.
3. Weitere Ursachen
- Verkürzung von Sehnen und Muskeln, z. B. bei fehlender Bewegung oder durch langes Tragen enger Schuhe
- Neurologische Erkrankungen wie Diabetes oder Polyneuropathie
- Rheumatische Erkrankungen mit Entzündung der kleinen Gelenke
- Verletzungen oder Operationen, die die Fussmuskulatur oder Gelenkstellung beeinflussen
Symptome: Woran erkennt man Hammerzehen und Krallenzehen?
Zu Beginn verursachen Hammer- und Krallenzehen oft nur leichte Beschwerden. Doch mit der Zeit treten typische Symptome auf:
- Schmerzen beim Gehen, besonders in engen oder geschlossenen Schuhen
- Druckstellen über dem gekrümmten Gelenk (oft mit Hautverhärtung oder Hornhaut)
- Hühneraugen (Clavus) durch Reibung an der Schuhinnenseite
- Schwellungen, Rötungen oder lokale Entzündungen
- Eingeschränkte Beweglichkeit der betroffenen Zehen
- Optische Beeinträchtigung, die besonders im Sommer oder beim Barfussgehen als störend empfunden wird
Behandlung: Was hilft bei Hammerzehen und Krallenzehen?
Frühzeitig erkannt, lassen sich Hammerzehen und Krallenzehen oft gut mit weichen Polstern und Zehenhilfen behandeln. Ziel ist es, Druck zu reduzieren, Reibung zu vermeiden und die Zehenstellung zu unterstützen. Im Folgenden stellen wir Ihnen drei bewährte Hilfsmittel vor:
1. Hammerzehenpolster aus weichem Gel
Diese elastischen Polster werden direkt auf die betroffene Zehe aufgesetzt und bestehen aus hautfreundlichem, weichem Gel. Sie:
- polstern druckempfindliche Stellen
- verhindert Reibung an der Schuhinnenseite
- reduzieren die Bildung von Hühneraugen und Hornhaut
- entlasten die Zehenspitze und beugen Druckschmerzen beim Gehen vor
- verhindern das Aneinanderreiben der Zehen, besonders bei mehreren betroffenen Zehen
Das Gelmaterial ist elastisch, atmungsaktiv und schnürt beim Tragen nicht ein – ideal für den Alltag in geschlossenen Schuhen.

2. Hammerzeh-Korrektur-Pads
Diese Pads kombinieren Druckentlastung und leichte Korrekturwirkung. Sie eignen sich besonders für noch bewegliche Fehlstellungen.
- Führen den Zeh sanft in eine anatomisch günstigere Position
- verhindern das Fortschreiten der Fehlstellung
- polstern empfindliche Stellen, insbesondere über den Gelenken
Durch ihre Form sorgen sie für eine bessere Ausrichtung und mehr Platz für die Zehen im Schuh. Ein Pad kann wahlweise an 1 - 3 Zehen befestigt werden.

3. Zehenschutzkappen aus weichem Gel
Diese Schutzkappen umschliessen die Zehen komplett und eignen sich bei:
- Druckstellen an der Zehenspitze
- Hühneraugen auf der Zehe oder zwischen den Zehen
- Hornhaut an belasteten Stellen
Sie bieten eine rundum weiche Polsterung und eignen sich für empfindliche oder bereits gereizte Haut. Ideal für spezielle Anlässe oder Tage mit erhöhter Belastung.

Zusätzlich sinnvoll:
- Zehen-Separatoren zur sanften Trennung und Entlastung eng anliegender Zehen: Solche Zehentrenner bestehen aus weichem, hautfreundlichem Gelmaterial, das sich angenehm an die Zehen anschmiegt. Sie helfen dabei, Reibung zwischen eng zusammenliegenden Zehen zu verhindern, fördern die Durchlüftung der Haut und beugen Druckstellen, Hühneraugen oder Hautreizungen effektiv vor. Besonders hilfreich sind sie auch nach längeren Gehstrecken oder in geschlossenen Schuhen, in denen die Zehen zu wenig Platz haben

- Weiche, bequeme Schuhe: Die Schuhe sollten genügend Zehenfreiheit und keinen hohen Absatz haben, damit sich der Fuss im Schuh möglichst ausbreiten kann und nicht zu stark belastet oder eingeengt wird.
- Hornhautcremes mit Urea zur Pflege verhornter Hautpartien: Diese speziellen Cremes enthalten den Wirkstoff Urea, der abgestorbene Hautzellen aufweicht und dabei hilft, verhärtete, trockene Stellen sanft zu lösen. Urea spendet gleichzeitig Feuchtigkeit und unterstützt die Regeneration der Haut. Regelmässige Anwendung kann die Bildung neuer Hornhaut deutlich verlangsamen, Druckstellen reduzieren und das Hautbild glätten. Ideal ist die Anwendung abends nach dem Waschen, eventuell in Kombination mit einem leichten Fusspeeling oder einem Hornhautstein.

Hinweis: In schweren oder fortgeschrittenen Fällen kann eine operative Korrektur erforderlich sein. Diese wird von einem Orthopäden beurteilt und sollte erst nach Ausschöpfung konservativer Methoden in Betracht gezogen werden.
Vorbeugung: So verhindern Sie die Verschlimmerung
Auch wenn eine genetische Veranlagung nicht beeinflusst werden kann, gibt es einfache Massnahmen, um das Fortschreiten von Hammer- oder Krallenzehen zu verhindern:
- Tragen Sie zehenfreundliche Schuhe mit ausreichend Platz und flexibler Sohle
- Vermeiden Sie hohe Absätze im Alltag
- Nutzen Sie Polsterprodukte frühzeitig, schon bei ersten Beschwerden
- Fussgymnastik: Greifübungen mit den Zehen, Barfusslaufen auf weichen Untergründen und Mobilisierungsübungen
- Pflegen Sie Ihre Füsse regelmässig, um Druckstellen und Hautverhärtungen zu vermeiden
Fazit: Sanfte Hilfe für empfindliche Zehen
Hammerzehen und Krallenzehen sind zwar oft dauerhaft, müssen aber nicht zwangsläufig zu Schmerzen oder Operationen führen. Viele Betroffene finden mit den richtigen Hilfsmitteln bereits im Alltag spürbare Erleichterung – sei es beim Gehen, beim Tragen von geschlossenen Schuhen oder im Beruf.
Mit passenden Polstern, Korrekturhilfen und gezielter Pflege lassen sich Druckstellen, Reibung und Schmerzen deutlich reduzieren. Auch das ästhetische Empfinden verbessert sich oft, wenn Reizungen und Hühneraugen nicht mehr ständig auftreten. Besonders wichtig: Je früher Sie reagieren und vorbeugende Massnahmen ergreifen, desto besser können Sie die Entwicklung verlangsamen und Folgeprobleme vermeiden.
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