Kompressionsbandage oder Kompressionsstrumpf – was ist besser wofür?

Kompressionsprodukte sind fester Bestandteil vieler medizinischer und orthopädischer Therapien. Doch obwohl sowohl Kompressionsbandagen als auch Kompressionsstrümpfe auf dem Prinzip des Drucks basieren, unterscheiden sie sich deutlich in Aufbau, Anwendungsbereich und therapeutischer Zielsetzung.
In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie beide Hilfsmittel wirken, wann sie sinnvoll sind und warum sie nicht miteinander verwechselt werden sollten.
Was bedeutet medizinische Kompression?
Medizinische Kompression bezeichnet die gezielte Ausübung von Druck auf Körpergewebe – insbesondere auf Venen, Muskeln, Gelenke oder Lymphgefässe. Ziel ist es, die Durchblutung zu fördern, Stauungen zu vermeiden, Schwellungen zu reduzieren oder mechanische Stabilität herzustellen. Je nach Anwendungsbereich unterscheiden sich die Produkte jedoch deutlich in Material, Passform und Funktion.
Gemeinsamkeiten von Bandagen und Strümpfen
- Beide üben Druck auf das umliegende Gewebe aus (Kompression).
- Beide können Schwellungen verringern und die Durchblutung anregen.
- Beide werden meist aus elastischen Materialien gefertigt, die eng am Körper anliegen.
- Beide dienen zur Unterstützung im Alltag, nach Verletzungen oder zur Prävention.
Der entscheidende Unterschied liegt in der Art und Weise, wie der Druck wirkt und wofür das Produkt eingesetzt wird.
Kompressionsbandagen: Gelenkspezifische Unterstützung

Kompressionsbandagen sind speziell für einzelne Körperregionen konzipiert, meist für Gelenke wie Knie, Sprunggelenk oder Ellenbogen. Ihr Ziel ist nicht nur die Durchblutungsförderung, sondern vor allem die Stabilisierung und Entlastung von Gelenken, Muskeln und Sehnen.
Typische Einsatzbereiche von Kompressionsbandagen:
- Kniebandagen: Bei Meniskusproblemen, Arthrose, Bänderschwäche oder Reizzuständen.
- Sprunggelenkbandagen: Nach Distorsionen (Umknicken), bei Instabilität oder chronischen Bandverletzungen.
- Ellenbogenbandagen: Bei Tennisarm (Epicondylitis) oder Golferarm.
- Waden- und Oberschenkelbandagen: Bei Muskelzerrungen, Muskelverhärtungen oder Regeneration nach intensiver Belastung.
Durch den leichten Druck (Kompression) und die führende Wirkung können Bandagen das Bewegungsausmass gelenkschonend begrenzen, ohne es vollständig zu blockieren. Gleichzeitig wird die sogenannte Propriozeption verbessert – also die Eigenwahrnehmung des Körpers, was sich positiv auf Koordination und Muskelansteuerung auswirkt.
Kompressionsstrümpfe: Venenunterstützung und Lymphdrainage

Kompressionsstrümpfe hingegen kommen primär bei venösen Erkrankungen zum Einsatz. Sie reichen meist vom Fuss bis unter das Knie oder sogar bis zur Leiste und bauen einen gezielten Druckverlauf auf: Der Druck ist am Knöchel am höchsten und nimmt nach oben hin ab (gradienter Druckverlauf). Dies unterstützt den venösen Rückfluss des Blutes zum Herzen.
Typische Einsatzbereiche von Kompressionsstrümpfen:
- Chronisch-venöse Insuffizienz (Venenleiden)
- Krampfadern (Varikosis)
- Thromboseprophylaxe, z. B. bei langer Bettlägerigkeit oder Flugreisen
- Lymphödeme und Lipödeme
- Postoperative Nachsorge (z. B. nach Venenoperationen)
Im Gegensatz zur Bandage ist die Kompression hier flächig und nicht gelenkspezifisch. Es geht weniger um Stabilität als um die Regulation des venösen und lymphatischen Rückflusses.
Zusammenfassung der Unterschiede
- Wirkprinzip: Bandagen kombinieren Kompression mit Stabilität – Strümpfe wirken primär auf das Gefäss- und Lymphsystem.
- Körperregion: Bandagen für Gelenke und Muskeln, Strümpfe für Beine.
- Einsatzgebiet: Bandagen bei orthopädischen Beschwerden, Strümpfe bei venösen oder lymphatischen Erkrankungen.
- Druckverlauf: Bandagen wirken punktuell, Strümpfe mit abnehmendem Druckverlauf von unten nach oben.
- Stabilität: Nur Bandagen haben eine führende, stabilisierende Wirkung auf Gelenke.
Fazit: Zwei unterschiedliche Hilfsmittel mit ähnlichem Prinzip
Kompressionsbandagen und Kompressionsstrümpfe nutzen beide die Vorteile gezielter Druckausübung, verfolgen jedoch unterschiedliche therapeutische Ziele. Bandagen stabilisieren und entlasten Bewegungsapparat sowie Gelenke, während Strümpfe auf die Verbesserung der venösen Zirkulation abzielen. Deshalb sollten Sie bei orthopädischen Beschwerden gezielt zu einer Bandage greifen, um den betroffenen Bereich punktuell zu unterstützen.
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