Sprunggelenksverstauchung behandeln: Alles zur OSG-Distorsion

Eine falsche Bewegung, ein unglücklicher Tritt oder ein harter Richtungswechsel beim Sport – und schon ist es passiert: Das Sprunggelenk knickt zur Seite weg, ein stechender Schmerz durchzuckt den Fuss. Eine Sprunggelenksdistorsion, auch bekannt als Verstauchung des Sprunggelenks oder OSG-Distorsion, gehört zu den häufigsten Verletzungen im Alltag und beim Sport. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, wie diese Verletzung entsteht, woran Sie sie erkennen und welche Behandlungsmethoden sich bewährt haben – einschliesslich moderner Bandagen und Orthesen.
Was ist eine Sprunggelenksdistorsion?
Der Begriff Distorsion beschreibt eine Verstauchung – also eine Überdehnung oder Verletzung der Bänder, ohne dass das Gelenk vollständig ausgerenkt wird. Beim Sprunggelenk betrifft dies meist die äusseren Bänder, die das Gelenk seitlich stabilisieren.
Wie kommt es zur Verstauchung?
- Umknicken beim Gehen auf unebenem Boden
- Fehltritte auf der Treppe
- Ruckartige Bewegungen beim Sport, insbesondere bei Fussball, Tennis oder Joggen
- Wegrutschen auf nassem Untergrund
Oft passiert die Verletzung ganz ohne äusseren Einfluss – ein kleiner Moment der Unachtsamkeit genügt.
Drei Schweregrade der Sprunggelenks-Distorsion
Nicht jede Verstauchung ist gleich stark. Je nach Ausmass der Bänderschädigung unterscheidet man drei Grade:
Grad I: Bänderdehnung (Zerrung)
- Das Band ist überdehnt, aber nicht gerissen.
- Symptome: Leichte Schmerzen, geringe Schwellung, das Gehen ist meist noch möglich.
- Heilungsdauer: Ca. 1 bis 2 Wochen.
Grad II: Teilriss des Bandes (partielle Ruptur)
- Ein Teil der Bandfasern ist gerissen.
- Symptome: Deutlichere Schwellung, Schmerzen bei Belastung, Instabilitätsgefühl.
- Heilungsdauer: Ca. 3 bis 6 Wochen.
Grad III: Vollständiger Bänderriss (komplette Ruptur)
- Das Band ist vollständig durchtrennt.
- Symptome: Starke Schmerzen, massive Schwellung, Bluterguss, Belastung kaum möglich.
- Heilungsdauer: 6 bis 10 Wochen oder länger.
Häufige Symptome: So erkennen Sie eine Sprunggelenksdistorsion
- Akuter Schmerz an der Aussenseite des Sprunggelenks (lateraler Knöchelbereich), insbesondere über dem Aussenbandapparat
- Schwellung rund um den Knöchel, meist am Aussenknöchel (Fibula), seltener auch an der Innenseite
- Druckschmerz im Bereich der Bänder, besonders unterhalb oder leicht vor dem Aussenknöchel
- Bewegungsschmerzen, vor allem bei Fussdrehung nach aussen oder beim Abrollen
- Bluterguss (Hämatom), der sich nach Stunden oder am nächsten Tag zeigt
- Schmerzen im Sprunggelenk beim Auftreten oder Gehen, häufig mit Unsicherheitsgefühl
- Instabilitätsgefühl – das Gefühl, dass der Fuss "nachgibt" oder wegrutscht
Typische Alltagssituationen:
- Schmerzen beim Anziehen von Schuhen, insbesondere bei hohem Schaft
- Unsicherheit beim Gehen auf unebenem Untergrund
- Belastungsschmerz beim Treppensteigen, vor allem bergab
- Spannungsgefühl beim längeren Sitzen mit hängendem Bein
Wie wird ein verstauchtes Sprunggelenk behandelt?
Akutphase: PECH-Regel
- Pause: Belastung sofort stoppen
- Eis: Kühlen, z. B. mit Kältekompressen
- Compression: Druckverband anlegen
- Hochlagern: Bein hochlagern, um Schwellung zu minimieren
Ruhigstellung mit einer Sprunggelenkorthese
In der Anfangsphase – besonders bei Grad II und III – wird das Sprunggelenk häufig mit einer stabilisierenden Orthese versorgt. Bewährt hat sich z. B. die Air-Stirrup II von AIRCAST:
- Seitliche Schalen zur Verhinderung des Umknickens
- Luftpolster im Innern zur Schwellungs- und Schmerzreduktion
- Hoher Tragekomfort im Alltag und im Schuh
Die Tragezeit beträgt meist 4 bis 6 Wochen.

Rehabilitationsphase mit Sprunggelenkbandagen
Nach der Ruhigstellung wird das Gelenk schrittweise wieder belastet. Besonders hilfreich ist die MalleoTrain von Bauerfeind:
- Wechseldruckmassage zur Verbesserung der Gelenkwahrnehmung
- Förderung der Durchblutung und Reduktion von Schwellungen
- Stabilisierender Effekt bei Bewegung

Weitere Massnahmen zur Heilung und Stabilisierung
Physiotherapie
- Mobilisation zur Wiederherstellung der Beweglichkeit
- Kräftigung der Fuss- und Unterschenkelmuskulatur
- Gangschulung zur Korrektur von Fehlhaltungen
- Propriozeptionstraining zur Verbesserung der Reaktionsfähigkeit
Koordinationstraining
- Übungen auf instabilen Unterlagen (z. B. Therapiekreisel)
- Einbeinstand mit geschlossenen Augen
- Gezielte Landungsübungen nach Sprüngen
Schmerzlinderung und Entzündungshemmung
- Kühlung mit Gelpacks oder Eis
- NSAR wie Ibuprofen (nur nach Rücksprache)
- Manuelle Lymphdrainage zur Schwellungsreduktion

Taping
- Leichte Stabilisierung im Alltag
- Übergangslösung zwischen Orthese und Bandage
- Prävention bei sportlicher Belastung
Langzeitfolgen: Was passiert, wenn man eine OSG-Distorsion nicht ausheilt?
- Chronische Instabilität des Sprunggelenks
- Erhöhtes Risiko für erneutes Umknicken
- Gelenkverschleiss (Arthrose) bei wiederholten Mikroverletzungen
- Fehlbelastungen anderer Gelenke durch Schonhaltungen
Eine konsequente Behandlung und ausreichend lange Stabilisierung sind entscheidend für eine vollständige Ausheilung.
Prävention: Wie lässt sich ein Umknicken vermeiden?
- Stabiles Schuhwerk: Schuhe mit gutem Halt und griffiger Sohle
- Bandagen beim Sport: Einsatz bei bekannten Instabilitäten oder Belastungssportarten
- Koordinationstraining: Balanceübungen, Barfusslaufen, Wadenkräftigung
- Ausreichendes Aufwärmen: 5–10 Minuten Mobilisation vor jeder sportlichen Aktivität
Fazit: Eine Distorsion des Sprunggelenkes braucht Zeit – und die richtige Unterstützung
Ob beim Sport oder im Alltag – eine Verstauchung des Sprunggelenks ist schnell passiert. Umso wichtiger ist eine schnelle, gezielte Behandlung mit Ruhigstellung, stabilisierenden Orthesen und später aktivierender Unterstützung durch Bandagen. Produkte wie die Air-Stirrup II und die MalleoTrain haben sich dabei besonders bewährt.
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Hinweis: Dieser Artikel ist kein Ersatz für eine Diagnose sowie Therapie durch eine qualifizierte medizinische Fachperson.