Kälte oder Wärme bei Prellung? Ihr Ratgeber zur richtigen Behandlung

Ob beim Sport, im Alltag oder durch einen unglücklichen Sturz – eine Prellung gehört zu den häufigsten Verletzungen. Sie entsteht durch stumpfe Gewalteinwirkung, bei der das Gewebe gequetscht wird, ohne dass die Haut verletzt ist. Die Folgen sind oft eine schmerzhafte Schwellung, Blutergüsse (Hämatome) und Bewegungseinschränkungen.
Doch wie behandelt man eine Prellung richtig? Soll man besser kühlen oder wärmen? Dieser Ratgeber gibt Ihnen fundierte Antworten und erklärt, worauf Sie bei der Behandlung achten sollten.
Warum kühlen bei einer Prellung?
Direkt nach dem Entstehen einer Prellung ist Kühlen die wichtigste Massnahme. Durch die Kühlung ziehen sich die Blutgefässe zusammen, wodurch weniger Blut und Gewebsflüssigkeit ins umliegende Gewebe austritt. Das hilft, die Schwellung und die Bildung eines Blutergusses zu minimieren. Ausserdem lindert Kälte den Schmerz, da sie die Nervenleitgeschwindigkeit herabsetzt.
Typische Kühlmethoden:
- Kühlpads oder Gelpacks: Diese sollten immer mit einem Tuch umwickelt werden, um Hautschäden durch Kälte (Kälteverbrennung) zu vermeiden. Nutzen Sie keine Kühlpads direkt aus dem Tiefkühler ohne Schutz.
- Kühlende Umschläge oder Eisbeutel: Ebenfalls gut geeignet, wenn kein Kühlpad zur Hand ist.
- Fliessendes kaltes Wasser: Bei kleineren Prellungen (z. B. an Händen oder Füssen) kann auch kaltes Wasser helfen.
Empfohlen wird: Kühlen Sie die betroffene Stelle für etwa 10 bis 20 Minuten pro Anwendung. Wiederholen Sie dies in den ersten 24 bis 48 Stunden mehrere Male am Tag mit ausreichenden Pausen (mindestens 1 bis 2 Stunden) dazwischen, um die Haut nicht zu schädigen. Eine Überkühlung kann den Heilungsprozess verzögern und das Gewebe reizen.

Wann ist Wärmen sinnvoll?
Während in der akuten Phase (die ersten 24 bis 48 Stunden nach dem Unfall) Kälte die Methode der Wahl ist, kann Wärme zu einem späteren Zeitpunkt unterstützend wirken. Nach Abklingen der akuten Entzündung und deutlichem Rückgang der Schwellung kann Wärme helfen, die Durchblutung zu fördern, die Heilung zu unterstützen und verspannte Muskulatur zu lockern. Sie kann auch helfen, bei länger bestehenden Hämatomen den Abbau der Blutansammlungen zu fördern.
Mögliche Wärmequellen:
- Wärmepads oder Wärmepflaster: Praktisch und einfach anzuwenden, oft mit gleichmässiger Wärmeabgabe.
- Wärmflasche oder Körnerkissen: Klassische Hausmittel, die gezielt Wärme spenden.
- Warme Bäder: Nur wenn die Schwellung weitgehend abgeklungen ist und keine Anzeichen einer akuten Entzündung mehr vorliegen.
Wichtig: Wärmeanwendungen sollten niemals in der akuten Schwellungsphase erfolgen. Wird zu früh gewärmt, kann dies die Schwellung verstärken und den Heilungsverlauf verzögern.

Ergänzende Massnahmen zur Behandlung einer Prellung
Zusätzlich zum Kühlen (und später gegebenenfalls Wärmen) haben sich folgende Massnahmen bewährt:
- Kompressionsbandagen oder Sportbandagen: Sie helfen, die Schwellung zu begrenzen, unterstützen das betroffene Gewebe und können Schmerzen lindern. Sie sollten jedoch nicht zu eng sitzen, um die Blutzirkulation nicht zu beeinträchtigen.
- Hochlagern: Lagern Sie das betroffene Körperteil über Herzhöhe, um den Rückfluss des Blutes zu erleichtern und die Schwellung zu reduzieren.
- Schonung: Vermeiden Sie unnötige Belastungen des verletzten Bereichs, besonders in den ersten Tagen nach der Prellung.
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Wann zum Arzt?
Auch wenn die meisten Prellungen harmlos sind und von selbst ausheilen, sollten Sie in folgenden Fällen unbedingt ärztlichen Rat einholen:
- Sehr starke Schmerzen oder eine rasch zunehmende Schwellung
- Verdacht auf eine Fraktur (z. B. wenn das betroffene Gliedmassenteil nicht mehr belastbar ist oder sich deformiert darstellt)
- Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Lähmungserscheinungen im Bereich der Prellung
- Keine Besserung oder gar Zunahme der Beschwerden nach einigen Tagen trotz korrekter Behandlung
Im Zweifel gilt: Lassen Sie die Verletzung fachlich abklären, um Komplikationen auszuschliessen.
Fazit
Bei einer Prellung ist in den ersten 24 bis 48 Stunden Kühlen die wichtigste Massnahme, um Schwellung, Schmerzen und die Bildung eines Blutergusses zu minimieren.
Erst wenn die akute Phase überwunden und die Schwellung deutlich zurückgegangen ist, kann Wärme den Heilungsprozess fördern. Ergänzende Massnahmen wie das Tragen einer Sportbandage, Hochlagern und Schonung tragen ebenfalls zu einer raschen Genesung bei. Bei Unsicherheit oder starken Beschwerden sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.